Chanten

Was ist Chanten / heilsames Singen

Chanten ist ...

Singen von spirituellen Liedern aus den verschiedenen Kulturen dieser Erde. Songs of the Heart - Lieder des Herzens, Mantras, indianische Kraftlieder, Tanzlieder der Sufis, Gospels, Taizés, afrikanische Gesänge, Lieder aus der Südsee und Lieder aus Europa und Südamerika. Bei den Chants wiederholen sich - im Unterschied zum tradionellen Lied - einfache Melodien und Worte immer wieder und müssen nicht "gelernt" werden. Auch Menschen, die Singen nicht (mehr) gewohnt sind oder von sich sagen "ich kann gar nicht singen..." kommen leicht in den für's Chanten typischen entspannten Zustand, in dem man den Eindruck hat, dass es in einem singt". Lauschendes Singen oder mit dem Herzen singen sind gute Beschreibungen dafür. Beim Chanten geht es mehr um den inneren als um den äußeren Klang.

Melodie

Die ausgewählten Chants sind oft schon unzählige Male gesungen worden; manche sind Jahrtausende alt; manche sind in buddhistischen Klöstern seit über 1000 Jahren nicht verstummt. Wenn wir sie heute singen, können wir die besondere Kraft fühlen, die in ihnen steckt. Man spricht dann von einem "Feld", das solche Chants besitzen, und an das wir uns beim Singen einfach anschließen können wie an eine gemeinsame Erfahrung.

Worte der Kraft

Die zumeist kurzen Texte sind nicht beliebige Wörter - oft haben sie eine heilige Bedeutung, drücken den Respekt vor der Schöpfung aus, besingen die Elemente oder sind einfach Ausdruck von Lebensfreude.

und Tanz

Immer wieder gehören zu den Chants auch Tänze in Form von Kreistänzen oder kleinen Choreografien. Durch die Elemente von Rhythmus und Bewegung, durch Schwingen, Stampfen, Fließen oder Sich-Drehen wird die Botschaft und Wirkung der Chants unterstützt.

im Zusammenspiel

So ergibt sich im Zusammenspiel von Wort, Melodie und Bewegung die Wahrnehmung von Ganzheit, die uns in Erinnerung bringt, dass diese Elemente immer schon zusammengehört haben. Auch wenn wir unseren Verstand anfangs gut gebrauchen können, gerade bei Chants in anderen Sprachen, hilft die Technik der stetigen Wiederholungen, ihn und seine Gedankenkarusselle loszulassen und eine gute Balance zwischen Herz und Verstand zu finden.

 

 

Heilende Wirkung beim Chanten

 

Singen macht Spaß, sorgt für gute Stimmung und vermittelt Lebensfreude. Doch Singen ist noch viel mehr: Es fördert die körperliche und seelische Gesundheit und kann sogar Tore in spirituelle Dimensionen öffnen. Dann ist Singen nicht nur einfach Singen, sondern Chanten.
Das Heilungspotential von entspanntem Singen

ist enorm. Es bewirkt, dass solche Hormone und Stoffe, die für den Körper ungünstig sind, reduziert und abgebaut werden (z.B. das Stresshormon Kortisol) und gleichzeitig andere gefördert werden, die für Wohlbefinden, Krankheitsabwehr und Heilung zuständig sind.

Herz und Kreislauf

Wirksame Mechanismen sind dabei der "Relaxation response" (Tiefenentspannung) und die Herzkohärenz ("Herzharmonie", positive Herzratenvariabilität) mit ihrem unterstützenden Effekte auf Herz, Kreislauf und Nervensystem. Folgen sind: Absenkung des Stressniveaus, deutliche Senkung des Blutdrucks, Verbesserung der Durchblutung des Herzens und damit erhöhter Schutz vor Herzinfarkt.

Glücks- und andere Hormone

Singen führt zu einer Verringerung von Angst-, Spannungs- und depressiven Zuständen, wirkt gegen Schmerzen verschiedenster Ursachen, auch z.B. Rheuma, fördert guten Schlaf und Anti-Aging und wirkt als Krebsprophylaxe, um nur einige weitere Wirkungen zu nennen. Dies wird möglich durch die vermehrte Produktion bzw. Ausschüttung von körpereigenen Hormonen, was sich bereits nach 15 Minuten Chanten im Blut nachweisen läßt. Zu diesen Stoffen gehören u.a.:

  • Endorphine ("Glückshormone"),
  • Melatonin ("Besser-Schlafen-/Jungbrunnen-Hormon"),
  • Oxytocin ("Schmuse-Bindungshormon", Angstlöser),
  • DHEA ("Jugendhormon"),
  • Immunglobulin A (Krankheitsabwehr, Krebsabwehr).

Bemerkenswert ist, dass Singen eine tatsächliche Vermehrung dieser Stoffe bewirkt - im Gegensatz zur Einnahme solcher Stoffe etwa in Tablettenform, was zwar kurzfristig zu einer Erhöhung der Hormonspiegel führt, längerfristig aber die körpereigene Produktion herabsetzt.

Sozialer Aspekt

Singen fördert das Gemeinschaftsgefühl. Gerade auch für Menschen, die sich schwer tun mit anderen Menschen oder sogar an einer Sozialphobie leiden hilft das gemeinsame Singen einen Weg zur Gemeinschaft zu finden. Beim gemeinsamen Singen gleicht sich innerhalb der Teilnehmer schon nach 20 Minuten der Herzschlag an, wir sind im „Gleichklang“ – das ist sogar messbar. Man ist dabei ohne reden zu „müssen“ ohne sich „offenbaren zu müssen“.

Mozart und Intelligenz

Die positive Wirkung von Musik auf Intelligenz und Konzentration ("Mozart-Effekt") sowie auf die emotionale und soziale Kompetenz ist in den letzten Jahren vielfach beschrieben worden. Offensichtlich wird sie durch das entspannte Singen noch weit übertroffen. Ergebnisse der Gehirnforschung zeigen, wie durch Chanten die Neubildung und Ausbreitung ganzer neuronaler Netze stimuliert wird.
Die beschriebenen Effekte können schon nach einmaligem entspannten Singen beobachtet werden. Nachhaltige Veränderungen wie z.B. Blutdrucksenkung, Schlafförderung oder Krebsprophylaxe stellen sich allerdings oft erst mit einer regelmäßigen "Anwendung" des Heilmittels Chanten ein.